
Notfallhebamme
Das Projekt „Notfallhebamme“ schließt eine akute Versorgungslücke für Schwangere und junge Familien, die keine reguläre Hebammenbetreuung finden. In dringenden Situationen bietet eine erfahrene Hebamme kurzfristig fachliche Beratung und, falls notwendig, einen Hausbesuch an. So werden gesundheitliche Risiken frühzeitig erkannt, Belastungen reduziert und Familien gezielt in bestehende Hilfesysteme weitervermittelt. Die Maßnahme trägt dazu bei, die Versorgungssicherheit rund um die Geburt zu verbessern und Prävention wirksam umzusetzen.
Ziele
Das Projekt „Notfallhebamme“ richtet sich an Schwangere und junge Familien, die sich in einer akuten Notsituation befinden und keine reguläre Hebammenbetreuung haben. Ziel ist es, in diesen Fällen kurzfristig professionelle Unterstützung sicherzustellen, um gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Zentrale Ziele sind:
- Sicherstellung einer kurzfristigen, fachlich qualifizierten Beratung für Schwangere und Mütter in akuten Notlagen
- Durchführung von Hausbesuchen bei dringendem Bedarf, um Risiken für Mutter und Kind frühzeitig zu erfassen und abzumildern
- Weitervermittlung der Familien in geeignete Versorgungsstrukturen (z. B. Hebammenzentrale, Kinderarztpraxis, Frühe Hilfen) zur nachhaltigen Betreuung
- Dokumentation und Auswertung der Notfalleinsätze, um Erkenntnisse über Art, Häufigkeit und Ursachen von Versorgungslücken zu gewinnen und zukünftige Strukturen gezielter zu planen
Zielgruppen
Das Projekt richtet sich an Schwangere und junge Familien, die trotz bestehendem gesetzlichen Anspruch keine Hebammenbetreuung finden und dadurch in kritischen Phasen rund um die Geburt ohne fachliche Unterstützung bleiben.
Im Fokus stehen insbesondere:
- Mütter mit akuten Problemen im Wochenbett, etwa anhaltenden Fütterungsschwierigkeiten, starkem Schreiverhalten des Kindes oder Unsicherheiten bei der Versorgung
- Familien, die aufgrund von sprachlichen, gesundheitlichen oder sozialen Belastungen keinen Zugang zu einer regulären Hebammenbetreuung erhalten
- Frauen, die nach der Geburt kurzfristig eine fachliche Einschätzung oder Vermittlung benötigen, um eine drohende Überforderung oder medizinische Verschlechterung zu verhindern
Partner

Unsere Arbeitsweise im Projekt
Das Projekt „Notfallhebamme“ arbeitet praxisnah, datenbasiert und eng vernetzt mit bestehenden regionalen Versorgungsstrukturen. Es kombiniert unmittelbare Hilfeleistung mit wissenschaftlich fundierter Dokumentation und Evaluation.
Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation zwischen den Gesundheitsregionen Delmenhorst, dem Landkreis Oldenburg sowie dem Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) und der Hebammenzentrale Delmenhorst | Oldenburg-Land. Das DIG übernimmt die Organisation, Qualitätssicherung und Auswertung der Einsätze.
Alle Notfalleinsätze werden standardisiert dokumentiert und regelmäßig ausgewertet, um Erkenntnisse über Häufigkeit, Gründe und Wirksamkeit der Maßnahmen zu gewinnen. So können die begrenzten Hebammenressourcen gezielt eingesetzt und Versorgungslücken datenbasiert identifiziert werden.
Die Arbeitsweise folgt einem praxisorientierten, evidenzbasierten und partizipativen Ansatz: kurze Wege, direkte Kommunikation mit Fachkräften und die kontinuierliche Rückkopplung der Projektergebnisse in die bestehenden Strukturen der Gesundheitsregionen sichern die Nachhaltigkeit des Modells.
Laufzeit
Projektstart: 01.01.2025
Projektende: 31.12.2026
Status
laufend
Wirkung & Evaluation
Das Projekt „Notfallhebamme“ befindet sich derzeit in der Aufbau- und Analysephase. Ziel der Evaluation ist es, auf Basis der dokumentierten Einsätze eine strukturierte und praxisnahe Datengrundlage zu schaffen, um die Wirkung des Projekts systematisch erfassen zu können.
Aktuell werden die ersten Dokumentationen ausgewertet, um geeignete Kennzahlen und Vergleichsgrößen für die weitere Analyse zu entwickeln. Dabei stehen insbesondere Art, Häufigkeit und Gründe der Inanspruchnahme im Fokus, ebenso wie die Weitervermittlung an bestehende Versorgungsstrukturen.
Langfristig soll die Evaluation aufzeigen,
- in welchen Situationen der Einsatz einer Notfallhebamme den größten Nutzen hat,
- wie sich die Versorgungssituation für Familien ohne reguläre Hebammenbetreuung verändert,
- und welche strukturellen Anpassungen erforderlich sind, um Versorgungslücken zu schließen.
Ergebnisse werden an dieser Stelle veröffentlicht.
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